Konzept
Das Konzept ist die Grundlage unseres Kindergartens, das Spiegelbild der realen Arbeit und für alle Mitarbeiterinnen verbindlich.
Es ist die Eigendarstellung unseres Kindergartens mit den Arbeitsmethoden und Arbeitsschwerpunkten sowie den Besonderheiten der Einrichtung.
Sie wird jährlich durch das Team auf ihre Aktualität und Gültigkeit hin überprüft und bei Bedarf kontinuierlich ergänzt.
Wir arbeiten auf der Grundlage des Kindertagesförderungsgesetzes und der Leitlinien zum Bildungsauftrag.
Entstehungsgeschichte und Träger
Der Kindergarten wurde im August 1983 von Bernardine Blanck gegründet.
Die Sozialpädagogin griff die damalige Situation, dass nicht ausreichend Kindergartenplätze in Bad Oldesloe vorhanden waren, auf und gründete mit Hilfe engagierter Eltern die „Eltern-Kind-Gruppe“ im Hölk / Bad Oldesloe. Ihre Idee war die individuelle Betreuung der Kinder in Kleingruppen.
Seit 1995 ist die Einrichtung in einem Holzhaus im Westen der Stadt untergebracht. Es wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt und nach der Konzeption der Gründerin eingerichtet. So entstand das „Spatzennest“.
Um einen großen, zwischen den Gruppenräumen liegenden Begegnungs- und Bewegungsraum zu schaffen, wurden die Küche und das Büro auf ein Mindestmaß reduziert.
Der Kindergarten ist eine selbstständige Einrichtung. Träger der Einrichtung ist der Verein „Kindergarten Spatzennest e.V.“. Der ehrenamtlich tätige Vorstand besteht aus Mitgliedern der Elternschaft und wird turnusgemäß neu gewählt.
Der Verein ist parteipolitisch und konfessionell unabhängig. Das Mitwirken der Eltern ist zum Fortbestand der Einrichtung notwendig.
Die Einrichtung ist Mitglied des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Schleswig-Holstein.
Öffnungszeiten und Ferien
Der Kindergarten ist Montag bis Freitag von 7.30 bis 15:00 Uhr geöffnet.
Es gibt zwei Gruppen:
Gruppe 1: 7:30 Uhr – 14:00 Uhr
Gruppe 2: 7:30 Uhr – 15:00 Uhr
Wir legen Wert darauf, dass die Kinder bis spätestens 9.00 Uhr in den Kindergarten gebracht werden, da dann unsere Kindergartenkernzeit beginnt.
Der Besuch des Kindergartens ist freiwillig, die pädagogische Arbeit ist jedoch so angelegt, dass sie einen regelmäßigen Besuch des Kindes erfordert. Auch die Kinder brauchen ein Mindestmaß an Regelmäßigkeit, um in der Gruppe zu bestehen und Freundschaften schließen und pflegen zu können.
Der Kindergarten ist grundsätzlich eine Woche in den Frühjahrsferien, drei Wochen in den Sommerferien, eine Woche in den Herbstferien und zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen. Die genauen Termine werden frühzeitig bekannt gegeben.
Lage und räumliche Gegebenheiten
Der Kindergarten liegt am Stadtrand von Bad Oldesloe im so genannten Baugebiet West. Die Kinder, die die Einrichtung besuchen, kommen hauptsächlich aus dem Einzugsgebiet Bad Oldesloe.
Das Grundstück ist ca. 2000 m² groß. Das nordische Holzhaus hat eine Fläche von 240 m2. Der Kindergarten ist ebenerdig und in drei Bereiche geteilt.
Im Mittelpunkt des Hauses befindet sich der Bewegungs- und Begegnungsraum. Er ist allen Kindern frei zugänglich.
Links und rechts davon kommt man durch einen kleinen Vorflur in die 50 m² großen Gruppenräume. Den Gruppenräumen sind die sanitären Anlagen für die Kinder direkt angeschlossen.
Weiterhin gibt es eine Küche, ein Büro, einen Heizungsraum, ein Personal-WC und zwei Materialräume.
Praktikanten
Wir ermöglichen Schülerinnen und Schülern, in unserer Einrichtung ein berufsorientiertes Praktikum (in der Regel zwei Wochen).
Wir bieten Auszubildenden Praktikumsplätze für angehende Erzieher/innen, Sozialpädagogische Assistent/innen im Zuge ihrer schulischen Ausbildung an.
Gruppenaufbau
Die Einrichtung wird zweizügig geführt, jede Gruppe besteht aus maximal 16 Kindern. Darin unterscheiden wir uns von allen umliegenden Kindergärten. Im Sinne unserer Gründerin haben wir es bis heute erreicht, unsere Gruppenstärke deutlich unter der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestgröße zu halten.
Wir streben an, dass es in jeder Gruppe möglichst gleich viele drei-, vier- und fünfjährige Kinder gibt, somit ist sichergestellt, dass in jeder Altersgruppe Kinder vertreten sind. Das verhindert beim Verlassen der Vorschulkinder ein völliges Auflösen der Gruppe. So verlässt im günstigsten Falle nur ein Drittel der Gruppe die Einrichtung und ein Großteil der Kinder bleibt dem Kindergarten erhalten, so dass die Integration der neuen Kindergartenkinder leichter fällt.
Daraus ergibt sich unser Aufnahmeverfahren, das nicht vom Anmeldedatum der neuen Kinder ausgeht, sondern sich nach dem Alter und dem jeweiligen Geschlecht des Kindes richtet. Auch ein ausgeglichenes Verhältnis der Anzahl von Jungen und Mädchen in den einzelnen Gruppen wird von uns angestrebt.
Personal
Jeder Gruppe stehen eine Gruppenleitung und eine weitere Mitarbeiterin (Erzieherin oder sozialpädagogische Assistentin) zur Verfügung.
Eine Erzieherin ist die Kindergartenleitung.
Unsere Reinigungskraft sorgt jeden Tag dafür, dass es bei uns immer sauber ist.
Ein Hausmeister kommt regelmäßig für Reparaturen, Pflege- und Wartungsarbeiten in die Kita.
Unsere Verwaltungskraft kümmert sich um unsere Rechnungen und sonstige Papierangelegenheiten.
Der Vorstand des Elternvereins organisiert so einiges im Kindergartenalltag und kümmert sich um das Wohlergehen der Mitarbeiter und Eltern.
Das MitarbeiterInnenteam arbeitet im engen Austausch zusammen. Regelmäßig finden Teambesprechungen statt, die der Vorbereitung von Aktionen, Reflexion des Gruppengeschehens und der pädagogischen Arbeit dienen. So ist es uns möglich, die verschiedenen Fähigkeiten der MitarbeiterInnen optimal zu nutzen und neue Ideen in der täglichen Arbeit umzusetzen.
Unser Ziel ist ein partnerschaftlicher Umgang, der von Kreativität, gegenseitiger Unterstützung und einer Konfliktkultur geprägt ist.
Jede Pädagogin nimmt einmal jährlich an mindestens einer Fortbildung teil.
Einmal im Jahr wird die Einrichtung für einen Tag geschlossen, an dem das Team sich gemeinsam fortbildet.
Aufnahmegespräch/Elterninfonachmittag
Alle interessierten Eltern können die Einrichtung nach einer Terminvereinbarung besichtigen. Bei diesem Termin zeigt eine Mitarbeiterin unser Gebäude und das Außengelände.
Das Konzept, der Wochen- und Tagesablauf und die Trägerschaft durch den aktiven Elternverein wird vorgestellt. Offene Fragen werden beantwortet.
Voraussetzung für einen Kindergartenplatz ist die korrekte Anmeldung auf dem Kitaportal S-H beim Kindergarten Spatzennest e.V..
Im Januar werden alle interessierten Eltern und Kinder zu einem Infonachmittag in das Spatzennest eingeladen. Hier stellt sich auch der Vorstand des Elternvereins vor. Weitere offene Fragen werden geklärt. In einer anschließenden Teamsitzung entscheidet das Team gemeinsam über die Aufnahme der neuen Kinder. Hierbei wird nach einem ausgeglichenen Verhältnis nach Alter und Geschlecht in den beiden Gruppen entschieden.
Die Zusage der Plätze wird am 01.02. telefonisch an die Eltern gegeben.
Bis Ende Mai werden die Betreuungsverträge mit den Eltern geschlossen.
Es gibt einen weiteren Infonachmittag mit den Familien. Hier können sich die neuen Familien kennenlernen. Alle formellen Angelegenheiten werden erklärt und von den Eltern unterschrieben. Gemeinsam mit den Eltern legen wir zwei Termine für die Schnuppertage für das Kind fest. Diese finden immer in den drei Wochen vor der Sommerschließzeit statt.
Schnuppertage
An den Schnuppertagen besucht das Kind begleitet von einem Elternteil das Spatzennest. Das Kind hat so die Möglichkeit die Mitarbeiter, die anderen Kinder, das Gebäude und das Außengelände kennenzulernen. Die Erzieher der Gruppe besprechen mit den Eltern die Eingewöhnungszeit.
Eingewöhnungszeit
Die Eingewöhnungszeit beginnt nach der Sommerschließzeit.
Bei Kindern, die im laufenden Kindergartenjahr aufgenommen werden, beginnt die Eingewöhnungszeit mit dem Beginn der Betreuung.
Die Eingewöhnungszeit ist eine bedeutende Zeit für jede Familie. Uns ist es wichtig hier individuell und behutsam im Tempo des Kindes zu entscheiden. Das Kind soll ausreichend Zeit bekommen Vertrauen zu den ErzieherInnen und den anderen Kindern aufzubauen, um so gestärkt in die Kindergartenzeit starten zu können.
In den ersten Tagen kommen die Kinder für 2-3 Stunden in das Spatzennest. Hierbei wird das Kind nach individuellem Bedarf von einem Elternteil begleitet. Die Betreuungszeit wird behutsam im individuellen Tempo des Kindes verlängert. Täglich findet ein Gespräch mit den/der Erzieherin/nen der Gruppe statt, bei dem der weitere individuelle Bedarf des Kindes für den nächsten Tag festgelegt wird.
In der Regel dauert die Eingewöhnungszeit bis zu 6 Wochen. In dieser Zeit hat das Kind eine Bindung zu den ErzieherInnen aufgebaut. Es löst sich von seinen Eltern, hat Vertrauen zu den ErzieherInnen und Kindern seiner Gruppe aufgebaut und kennt die täglichen Rituale der Gruppe.
Geschwisterkinder
Geschwisterkinder und ehemalige Familien werden, wenn das Verhältnis von Alter und Geschlecht in den Gruppen passt, bevorzugt aufgenommen. Geschwister kommen nicht gemeinsam in eine Gruppe. Bei Zwillingen wird individuell entschieden.
Schulen
Wir kooperieren mit der Grundschule West. Die Vorschulkinder haben die Möglichkeit verschiedene Veranstaltungen der Schule, z.B. das Nikolaussingen, zu besuchen. Auch findet ein „Schulvormittag“ in der Schule für die Vorschulkinder statt.
Wir gehen einmal in der Woche, außerhalb der Ferien, mit allen Kindern zum Turnen in die Sporthalle der Grundschule West.
Andere Institutionen
Wir kooperieren mit anderen Institutionen.
Zurzeit besteht eine Verbindung mit:
- Schulen
- Frühförderstellen
- Feuerwehr
- Bücherei
- Kindergärten
Unsere pädagogische Grundhaltung und unsere Ziele
- Kinder benötigen eine verlässliche Bindung an eine oder mehrere Bezugspersonen, die als sichere Basis dient. Von dieser Basis aus bricht das Kind dann zu den praktischen Erkundungen seiner Umwelt auf, kann sich aber in Situationen der Irritation jederzeit zurückziehen und neu organisieren.
- Unsere Aufgabe besteht darin, diese Bindungen und Beziehungen möglich zu machen.
- Bildung und Erziehung sind ein auf Dialog ausgerichtetes Geschehen, in dem sich Kinder und Erwachsene respektvoll begegnen.
- Im Zentrum des Bildungsbegriffes steht die Aktivität des Kindes.
- Ein Mensch wird nicht gebildet, er bildet sich mit unserer Hilfe selbst. Kinder sind von Anfang an mit allen Kräften bemüht, sich einen Eindruck von ihrer Welt zu machen.
- In kontinuierlichen Bildungsprozessen erwerben sie Selbst-, Sozial-, Sach- und Methodenkompetenzen.1
Diese einzelnen Bereiche sind als Teile eines ganzheitlichen Bildungsprozesses zu verstehen. - So ist z. B. kindliche Experimentierfreude unter anderem verbunden mit der Entwicklung von Selbstbewusstsein und Mut (Selbstkompetenz) und der Fähigkeit, sich auf ein Angebot in der Gruppe einzulassen (Sozialkompetenz).
- Kinder sind darauf angewiesen, dass ihr natürlicher Bildungsprozess unterstützt wird, damit die Kindergartenzeit als eine der intensivsten Lebenszeiten des Lernens in vollem Umfang genutzt werden kann. Wir müssen dafür sorgen, dass das aufnahmebereite kindliche Gehirn nicht nur durch Zufälle, die der Alltag bereithält, lernt und sich entwickelt, sondern in strukturierten Zusammenhängen gefördert wird.
- Es ist unsere Aufgabe, zum einen Bildungsthemen der Kinder in Alltagssituationen wahrzunehmen und aufzugreifen, zum anderen ihnen durch eine vorbereitete Umgebung, Angebote oder Projekte Bildungsthemen anzubieten.
- Unsere Aufgabe besteht darin, die kindlichen Bildungsbewegungen individuell zu erfassen und zu beantworten. Wir begleiten sie in ihrer Entwicklung, geben ihnen entsprechend Zeit und Raum und da, wo es nötig ist, individuelle Unterstützung, damit sie ihre eigenen Wege des Lernens beschreiten können.
- Kinder lernen mit allen Sinnen. Bewegung und Körpererfahrung („begreifen“) sind die Wurzeln kindlichen Lernens.
Unser Ziel ist es, eine anregungsreiche Umgebung zu schaffen, in der das Kind seinen Themen mit allen Sinnen nachgehen kann. - Kinder lernen am besten, wenn sie sich geborgen fühlen und sich auf einer sicheren zwischenmenschlichen Basis trauen, eigene Wege zu gehen.
- Wir beobachten die Kinder in einer offenen, neugierigen und vor allem bedingungslos wertschätzenden Haltung, fragen uns, was die Kinder schon alles können und verstehen (kompetenzorientierte Haltung).
- Für Kinder ist es wichtig, Selbstwirksamkeit („Ich kann etwas bewirken“) zu erleben.²
- Dies geschieht u.a. dadurch, dass wir die Kinder an Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen teilhaben lassen (Partizipation).
- Sie planen und gestalten den Tagesablauf entsprechend ihren Wünschen und Möglichkeiten mit. Die Kinder lernen so, Verantwortung im Gruppengeschehen zu übernehmen und wachsen in demokratische Strukturen hinein.
1Der bayrische Erziehungs- und Bildungsplan für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung (2006)
²Salutogenese – „Entstehung der Gesundheit“, Aaron Antonovsky
Unser Bild vom Kind
- Schon der Säugling ist eine Persönlichkeit, dem es ein Bedürfnis ist, seine Umwelt zu verstehen. Er stellt aktiv Kontakte her und sucht Interaktionen.
- Kinder unterscheiden sich bereits von Geburt an. Jungen und Mädchen entwickeln sich unterschiedlich.
Um den Jungen ein männliches Vorbild zu geben, unterstützen wir die Präsenz und Aktivitäten von Vätern und den Einsatz von männlichen Praktikanten. - Es ist Aufgabe der Eltern, die Einzigartigkeit ihres Kindes kennen zu lernen und zu betonen. Je mehr der Erwachsene von den vielfältigen Seiten des Kindes entdeckt und sie bestärkt, desto besser gerüstet wird das Kind als Persönlichkeit sein.
- Das kompetente Kind braucht die ermutigende Interaktion, um seine Fähigkeiten weiterentwickeln zu können und den Dingen einen Sinn zu verleihen.
- So kommt es zu sich selbst, findet sich selbst und wird deutlich für sich und andere.
Das einzelne Kind mit seinen besonderen Fähigkeiten, Voraussetzungen und Bedürfnissen steht bei uns im Mittelpunkt. Es soll die größtmögliche Berücksichtigung, Aufmerksamkeit.
Besonderheiten unseres Kindergartens
- Geringe Gruppenstärke, von 16 Kindern pro Gruppe.
- Grundlage des Konzeptes ist die geringe Gruppenstärke von 16 Kindern pro Gruppe.
Sie ermöglicht eine familiäre Atmosphäre und intensive Arbeit, die unseren pädagogischen Auftrag und unsere Ziele optimal verwirklichen helfen. Im Vordergrund steht die Vermittlung von grundlegenden Kompetenzen und die Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit, mit denen das Kind motiviert und vorbereitet wird, zukünftige Lebens- und Lernaufgaben aufzugreifen und zu bewältigen. - Wir fördern die Kinder im Bereich der sozialen, emotionalen, intellektuellen, musischen, kreativen und körperlichen Entwicklung sowie im Bereich der elementaren Fertigkeiten.
- All diese Voraussetzungen für das erfolgreiche Bewältigen der verschiedenen Lebenssituationen sollen die Kinder – soweit es für sie möglich ist – ergänzend zum Elternhaus im Kindergarten erwerben. Die überschaubare Gruppe von 16 Kindern vereinfacht diese Lernmöglichkeiten.
Vorstand als freier Träger der Einrichtung
Der Vorstand besteht gemäß Satzung des Vereins aus mindestens drei und maximal fünf Mitgliedern. Ein Vorstandsmitglied wird zum 1. Vorsitzenden gewählt. Immer zwei Vorstandsmitglieder vertreten den Verein gemeinsam.
Alle Posten werden mit aktiven Elternteilen besetzt, die möglichst gleichermaßen aus beiden Gruppen vertreten sind. Die Mitglieder des Vorstandes arbeiten ehrenamtlich und werden auf der Mitgliederversammlung bis Ende März eines Jahres jeweils für ein Jahr gewählt.
Der Vorstand verwaltet u.a. die Finanzen des Kindergartens, pflegt Kontakte mit der Stadt, kümmert sich gemeinsam mit dem Hausmeister um die Instandhaltung von Haus und Garten, plant größere Anschaffungen und arbeitet eng mit dem pädagogischen Personal zusammen. Das pädagogische Personal pflegt einen regelmäßigen Austausch mit dem Vorstand. Durch diese Transparenz der Arbeit wird ein reibungsloses Zusammenwirken ermöglicht.
Engagement der Eltern
Wir sind auf die Mitarbeit und Mithilfe der Eltern angewiesen.
Es gibt verschiedene Dienste, die von den Eltern in regelmäßigen Abständen ehrenamtlich erfüllt werden, z.B. der Lebensmitteleinkauf für unser tägliches Frühstück.
Einmal jährlich gibt es eine Putzaktion, bei der der gesamte Kindergarten intensiv gesäubert wird.
Bei der gemeinsamen Gartenarbeit, die einmal im Jahr stattfindet, werden nicht nur die Bäume beschnitten und anschließend gehäckselt und Unkraut gejätet, sondern auch Gruppen-übergreifend der Kontakt gepflegt.
Der Kindergarten arbeitet Familien-ergänzend.
Grundlage für die Zusammenarbeit von Eltern und pädagogischem Team ist ein Vertrauensverhältnis und ein offenes Miteinander.
Kindergarten und Familie müssen kooperieren, um dem Kind die bestmögliche Entwicklung zu gewährleisten. Um diese zu erreichen, bieten wir für Eltern Gespräche, Elternabende, Feste und gemeinsame Aktionen an.
Gespräche
Aufnahmegespräch
Das Aufnahmegespräch findet bei der Unterzeichnung des Betreuungsvertrags statt. Hier werden unter anderem der Ablauf der Eingewöhnung, die Schnuppertagtermine und offene Fragen besprochen
Gespräche zwischen „Tür und Angel“
Finden kurz zwischen den Erziehern und den Eltern beim Bringen oder Abholen der Kinder statt. Hier werden kurz Informationen wie z.B. mein Kind wird z.B. von Oma abgeholt, mein Kind hat schlecht geschlafen, von den Eltern weitergegeben oder von den Erzieherinnen, heute hat das Kind neue Freundschaften geschlossen, war besonders fröhlich/traurig/müde/hungrig.
Gespräche über die Kinder
Finden nach Terminvereinbarung statt. Dadurch wir gewährleistet, dass die Erzieherin und die Eltern ausreichend Zeit haben um sich auszutauschen. Dieser Termin kann auch kurzfristig vereinbart werden.
Anliegen der Eltern
Sollten immer sofort an die Erzieherinnen oder die Leitung weitergegeben werden. So können schnell Lösungen gefunden werden.
Anliegen der Erzieherinnen
Sollten immer sofort an die Eltern weitergegeben werden. Falls die Eltern nicht persönlich angetroffen werden, auch telefonisch.
Gespräche mit Eltern und Personal anderer Institutionen
wie z. B. Frühförderstellen usw. finden nach Terminvereinbarung statt. Hierbei müssen Eltern und Erzieher immer im engen Austausch sein.
Entwicklungsgespräche
Finden einmal jährlich mit den Eltern statt und werden schriftlich dokumentiert. Es werden Zielvereinbarungen getroffen die von den Eltern und Erzieherinnen unterschrieben werden.
Alle Informationen, die die Erziehungsberechtigten an uns als pädagogisches Personal weitergeben, werden vertraulich behandelt und unterliegen der Schweigepflicht.
Elternnachmittage bzw. -abende
Informationsnachmittage für die neuen Eltern
Der Informationsnachmittag findet im Januar statt. Hier werden alle Eltern eingeladen, die bis Mitte Dezember schriftlich ihr Interesse an einem Kindergartenplatz im Kindergarten Spatzennest e.V. kundgetan haben.
Thematische Elternabende
Finden auf Anregung der Erzieherinnen, des Vorstands oder der Eltern statt.
Elternabende/Mitgliederversammlung
Es findet im Herbst ein Elternabend statt, an dem die Eltern alle aktuellen Informationen bekommen und die Elternvertreter sowie Delegierten zur Wahl der Kreiselternvertretung gewählt werden.
Im Frühjahr findet eine Mitgliederversammlung statt. Hier wird der neue Vorstand gewählt und es gibt aktuelle Informationen über den Kindergarten und einen Jahresrückblick. Unterjährig werden je nach Bedarf weitere Eltern- oder Mitgliederversammlungen einberufen.
Unser Tagesablauf
7:30 Uhr Das Spatzennest öffnet
- Die Kinder und Eltern werden freundlich begrüßt
- Die Eltern verabschieden sich
- Die Kinder haben Freispielzeit
9:00 Uhr Die Bringzeit ist beendet, Morgenkreis/Projektzeit beginnt
- Die Kinder räumen auf
- Die Kinder kommen mit den ErzieherInnen im Morgenkreis zusammenHier werden z.B. aktuelle Projekte besprochen, Kreisspiele gespielt, gesungen
9:30 Uhr Frühstück
- Es gibt ein gesundes und ausgewogenes Frühstück, wobei alle Kinder der Gruppe an dem eingedeckten Tisch sitzen.
- Es gibt einen Tischdienst, der aus zwei Kindern besteht und der das vorbereitete Frühstück, das auf einem Teewagen bereitsteht, in den Gruppenraum holt und den Tisch auf- bzw. abdeckt.
- Auf das familiäre Frühstück wird besonderen Wert gelegt, da die Kinder Zeit zum Essen brauchen und dabei der soziale Bereich enorm gefördert wird: die Kinder nehmen Rücksicht, hören einander zu, reichen verschiedene Lebensmittel weiter, erzählen von eigenen Erlebnissen, warten aufeinander. Die Kinder üben dabei Ausdauer und Konzentration.
10:15 Uhr Freispielzeit für die Kinder/Projektzeit/Bastelangebote
11:30 Uhr Die Kinder gehen auf den Spielplatz
12:20 Uhr Der Spielplatz wird aufgeräumt
12:30 Uhr Mittagessen
- Alle Kinder essen gemeinsam in ihrer Gruppe
- Das Essen beginnt mit einem Tischspruch
- Das Essen endet gemeinsam, wenn alle fertig sind
13:15 Uhr Mittagspause
- In jeder Gruppe liest je eine Erzieherin eine Geschichte vor oder es wird ein Hörspiel gehört.
13:30 Uhr – 15:00 Uhr Abholzeit
- Die Eltern können ihre Kinder abholen
- Die Kinder, die noch betreut werden, haben Freispielzeit. Es werden auch Bastelangebote gemacht, vorgelesen, Spiele gespielt.
Der Tag im Kindergarten ist ritualisiert. Das bietet den Kindern Sicherheit und Orientierung. Sie wissen, was wann passiert und können sich darauf einstellen. Wir versuchen Abweichungen des Tagesablaufes rechtzeitig anzukündigen, sodass die Kinder genügend Zeit haben, sich darauf vorzubereiten.
Feste und Ausflüge
Kindergartenfeste sind fest eingeplant und verteilen sich über das gesamte Jahr.
Fasching
Dabei gibt es im Wechsel ein freies oder ein gruppenübergreifendes Thema, das durch Bastel- und Malarbeiten, Lieder und Geschichten und eventuellen Ausflügen vorbereitet wird. Zum Fest kommen alle Kinder, passend zum Thema verkleidet, in den Kindergarten, die Eltern sorgen für ein Buffet und der gesamte Kindergarten feiert.
Schlaffest
Dabei kommen die Kinder an einem Donnerstagnachmittag mit Schlafsachen, Kuscheltier und Taschenlampe in den Kindergarten. Es wird gemeinsam gegessen und spazieren gegangen. Nach der Rückkehr in den Kindergarten ziehen sich die Kinder um und treffen sich zu einer „Modenschau“ und einem „Taschenlampenspiel“ im Mittelraum, bevor die Kinder nach einer Gutenacht-Geschichte zu Bett gehen.
Sommerfest
Weiterhin gibt es das Sommerfest, das immer an einem Samstag vor den Schulsommerferien stattfindet.
Zum Sommerfest wird ein von den Kindern gemeinsam einstudiertes Lied oder Tanz präsentiert. Das gemeinsame Miteinander sowie der Austausch untereinander stehen im Mittelpunkt.
Das Sommerfest wird gemeinsam von den Eltern und dem ErzieherInnenteam organisiert.
Laternenfest
Im Herbst findet das Laternenfest statt. Laternenlieder werden Gruppen übergreifend einstudiert. Mit den selbst gebastelten Laternen wird das Fest mit dem Laternenumzug eröffnet. Hierbei gehen wir eine kleine Runde durch das Wohngebiet. Das Laternenfest findet auf dem Außengelände des Kindergartens statt. Das Buffet mit den von den Eltern mitgebrachten Leckereien wird anschließend freigegeben. Am Lagerfeuer klingt das Laternenfest aus. Auch hier ist das Hauptanliegen die Gemeinsamkeit.
Weihnachtsfeier
Zum Ende des Jahres steht die Weihnachtsfeier vor der Tür. Dazu haben die Kinder Lieder, Gedichte oder auch ein kleines Theaterstück einstudiert, die nun vorgetragen werden und eine Herausforderung für die Kinder darstellen.
Die Weihnachtsfeier findet, da eine gemeinsame Feier die räumlichen Kapazitäten übersteigen würde, gruppengetrennt an jeweils einem Freitag oder Samstag im Dezember statt.
Alle Feiern und Feste spielen für die Kinder eine bedeutende Rolle. Sie identifizieren sich mit der Gruppe bzw. Einrichtung und stellen sich den Schwierigkeiten des Aufführens, Übernachtens o.ä.
Kindergeburtstage
Die Geburtstage sind für die Kinder ein wichtiges Ereignis. Auch im Kindergarten wird der Geburtstag für das jeweilige Kind durch Geburtstagslieder, einem Thron, Kerzen, ein Geburtstagsspiel, mitgebrachten Kuchen oder andere Leckereien usw. besonders gestaltet. Außerdem erhält jedes Geburtstagskind einen individuell gestalteten Geburtstagshut, der nach den Wünschen des Kindes als Geschenk angefertigt wird.
Ausflüge
Ein wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit sind die regelmäßigen Ausflüge in die nähere Umgebung.
Die Ausflüge reichen vom Spaziergang zum nahe gelegenen Spielplatz, bis hin zu Busfahrten in die Stadt oder Theaterbesuchen, z.B. in Lübeck oder Bargteheide.
Mit den zukünftigen Schulkindern wird vor den Sommerferien ein Tagesausflug gemacht.
Neben dem gemeinsamen Erleben und Lernen spielt auch die Bewältigung von Straßenverkehrssituationen und die Konfrontation mit dem Unbekannten eine Rolle. Die Kinder lernen sowohl die Notwendigkeit, Regeln und Absprachen einzuhalten, als auch das Einlassen auf neue Situationen mit gegenseitiger Rücksichtnahme und Hilfestellung.
Psychomotorisches Turnen
Zum psychomotorischen Turnen gehen wir einmal wöchentlich mit jeder Gruppe in die Turnhalle der Grundschule West.
Die Psychomotorik sieht die Persönlichkeitsentwicklung als ganzheitlichen Prozess: psychische und physische Bereiche sind so miteinander verbunden, dass jede Einwirkung auf einen Bereich der Persönlichkeit gleichzeitig auch Auswirkungen auf einen anderen hat. Körper- und Bewegungserfahrungen sind damit auch immer Selbsterfahrungen. Psychomotorische Erfahrungen macht das Kind also mit seinem Leib und seiner Seele, seiner ganzen Person.
Die Psychomotorik hat das Ziel, über Bewegungserlebnisse die kindliche Persönlichkeit zu stabilisieren: Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten soll gestärkt und der Ausgleich motorischer Schwächen ermöglicht werden.
Die Eigentätigkeit des Kindes soll gefördert werden und durch die Erfahrungen in der Gruppe zu einer Erweiterung der Handlungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit beigetragen werden.
Im Vordergrund stehen erlebnisorientierte Bewegungsangebote, die dem Kind die Möglichkeit geben, eine positive Beziehung zu seinem Körper, zu sich selbst aufzubauen, wodurch auch die Beziehung zu anderen gefördert wird.
Musikalische Bildung
Wir wissen, dass Musik Kindern guttut, ihre Sinne, Geist und Persönlichkeit stärkt.
Deshalb unterstützen wir, dass die Kinder sinnliche und erfüllende Erfahrungen mit Musik machen und geben Impulse, dass die jedem Kind innewohnende Musikalität wächst und bleibt.
Das geschieht im täglichen Kindergartenalltag, ob durch Musik hören, gemeinsames Singen, rhythmisches Spielen, den Bau und das Ausprobieren von Instrumenten oder durch das Experimentieren rund um Klang und Geräusch.
Musik bedeutet dabei Singen, den Einsatz des Körpers als „Instrument“, das Benutzen von Instrumenten und anderen Materialien, denen wir Klänge und Geräusche entlocken können, aber auch das Hören von Musikstücken.
Das fördert die Wahrnehmung, das Körperbewusstsein und die Kreativität.
Vorschularbeit
Als Vorbereitung auf die Schule wird neben der alltäglichen Arbeit einmal wöchentlich die Vorschularbeit mit den zukünftigen Schul- und „Kann-Kindern“ durchgeführt.
Diese Arbeit erfordert die eigene Organisation der Kinder und ermöglicht erste Erfahrungen als zukünftiges Schulkind. Hier wird die Konzentration der Kinder nochmals besonders gefördert. Es wird die „schulische“ Arbeitsweise am Tisch geübt. Die Arbeiten werden von den Kindern in Mappen abgeheftet und nach Beendigung der Kindergartenzeit ausgegeben.
Die Kinder sollen auf die Schule vorbereitet werden, sodass sie befähigt sind, am Schulleben aktiv und konzentriert teilzunehmen.
Natur- und Umweltpädagogik
Unser Ziel ist es, dass die Kinder anhand von eigenem Erleben, Forschen und praktischen Erfahrungen Umwelt und Natur bewusst wahrnehmen.
Nur derjenige, der für sich und seine Umwelt Sensibilität entwickelt, kann Natur wertschätzen und sein Handeln darauf ausrichten.
Veränderten Lebensbedingungen und eingeschränkter Bewegung wirken wir durch tägliche Aktivitäten in unserem Außenbereich entgegen.
Er ist durch verschiedene Obstbäume, Weidentunnel, begrünte Hauswände, Sonnenschutz aus Kletterpflanzen, gemeinsam angelegten Beeten, großer Sandfläche, Findlingen und Kletterbäumen naturnah und abwechslungsreich gestaltet.
Hier können die Kinder mit den Elementen Erde/Sand, Wasser und Luft experimentieren.
Bewusst wird von uns an einigen Tagen auf die Herausgabe von Spielzeug und Fahrzeugen verzichtet. Die Kinder werden dadurch angeregt, kreativ mit den vorhandenen Materialien aus der Natur wie Zweige, Blätter, Steine und Sand zu spielen.*
* Idee „Spielzeugfreier Kindergarten“
Im Kindergartenalltag pflanzen, ernten und verwerten wir. So erleben die Kinder, wie gut die gemeinsam geernteten Quitten als Gelee beim Frühstück schmecken und sehen, wie die gepflückten Äpfel im Kochtopf zu Mus zerfallen.
Auf Spaziergängen und Ausflügen erforschen wir die Umgebung, lernen neue Pflanzen und Bäume kennen, sammeln Früchte zum genaueren Betrachten, Basteln oder Dekorieren.
Das gemeinsame Erleben der Jahreszeitenwechsel und Wetterveränderungen, aber auch Tierbeobachtungen und –kontakte (Eichhörnchen im Garten, besondere Raupen auf der nahe gelegenen Wiese, Hundebesuch) fließen täglich in unsere Arbeit mit ein.
Mit Sachbüchern und passenden Geschichten und Spielen vertiefen wir die einzelnen Themen.
Natur- und Umweltschutz wird von uns unmittelbar vorgelebt und durch Müllvermeidung, Abfalltrennung, bewusstem Umgang mit Wasser und Energie und der Wiederverwertung von Materialien mit den Kindern gemeinsam praktiziert.
Gewaltfreier Umgang/Kommunikation
Der Kindergarten ist für viele Kinder der erste Ort, an dem sie über längere Zeit mit anderen Menschen als ihrer Familie leben, spielen, lachen, aber auch streiten. Die Kinder treffen mit ihrer Unterschiedlichkeit und ihren vielfältigen Interessen aufeinander.
Konflikte sind unvermeidlich und wir werden unser ganzes Leben mit ihnen zu tun haben.
Konflikte sind nicht nur normal, sondern sie bieten vor allem eine Lernchance und ein soziales Übungsfeld.
Wir meinen: nicht die Konflikte sind das Problem, sondern die Art und Weise, wie wir mit ihnen verfahren
Wir sind überzeugt, dass Kinder grundsätzlich zu Rücksichtnahme, Kooperation und friedlichem Verhalten bereit sind, wenn sie darauf vertrauen können, dass ihre Bedürfnisse ernst und wichtig genommen werden. Erst wenn Kinder verstehen, warum ein Streit entsteht, was man dabei fühlt und wenn sie lernen, sich in andere hineinzuversetzen, können sie ihre Konflikte auch selbst lösen.
Wir vermitteln unseren Kindern in spielerischer und kreativer Form Grundkompetenzen wie Gefühle ausdrücken, hilfreiches Fragen, gegenseitiges Unterstützen und Vermitteln und nicht verletzendes Reagieren.
Unser Ziel ist es, dass die Kinder folgende Lebensstrategien verinnerlichen:
- Ich sorge für mich. Ich bin vollkommen in Ordnung und meine Bedürfnisse sind es auch.
- Ich weiß, dass es bessere Möglichkeiten gibt, für mich zu sorgen, als mit Gewalt in all ihren Formen.
Wir wollen Gewalt nicht zulassen, sondern Alternativen finden, die für alle Beteiligten profitabler sind. Wir setzen auf die Entwicklung einer Kommunikationskultur, in der aufkommende Konflikte so angegangen werden, dass die Bedürfnisse aller Betroffenen berücksichtigt werden.
Freispiel
Das tägliche Freispiel stellt einen wichtigen Schwerpunkt innerhalb der gesamten Kindergartenarbeit dar und hat deshalb einen festen Platz im Kindergartenalltag.
Das Freispiel hat seinen eigenen Wert.
Im Spiel erwirbt das Kind alle Kenntnisse und Fähigkeiten, die es braucht, um das Zusammenleben in der Gemeinschaft zu erlernen, kommunikationsfähig und aufnahmebereit zu werden und sozial zu reifen.
Im Spiel kann es sich frei ausdrücken, mit Erwachsenen identifizieren, kreativ werden, Ängste überwinden, Aggressionen abbauen und seine Grob- und Feinmotorik üben.
Besonders wichtig für das Kind ist auch die Erfahrung, im Spiel selbst Konflikte zu lösen und mit anderen rücksichtsvoll umzugehen.
Die Gestaltung der Räume und das Materialangebot spielt dabei eine wichtige Rolle.
Die Kinder sollen Platz für Bewegungsspiele (Mittelraum) und am Tisch Gelegenheit zum Spielen, Malen und Basteln haben und sich auch in die Puppen- oder Leseecke oder auf die Empore zurückziehen können.
Mit Decken, Kissen und Verkleidungsmaterial können die Kinder ihren Spielraum umgestalten und neue Spielsituationen schaffen. Die Kinder sollen selbstständig kreativ werden und lernen, sowohl die Rolle des „Anführers“ als auch die Rolle des Mitspielers zu übernehmen.
Regeln sind im konstruktiven Spiel unumgänglich. Sie werden immer wieder thematisiert und auf ihre Einhaltung achten sowohl die Kinder als auch das pädagogische Personal. Wichtig sind die Erfolgserlebnisse der Kinder und die Freude am Spiel.
Etwas fertig bauen, ein Puzzle zu Ende führen, gibt ihnen Selbstbewusstsein und Motivation für neue Spiel- und Lernangebote.
Während des Freispiels haben die Erzieher und Erzieherinnen Gelegenheit zur Beobachtung. Sie können dabei z.B. besondere Auffälligkeiten feststellen:
- Kommunikationsprobleme/soziale Schwierigkeiten (Kind spielt allein, will das Spiel bestimmen, ist aggressiv, gerät häufig in Konfliktsituationen)
- Konzentrationsschwierigkeiten (Kind ist leicht ablenkbar, wechselt ständig das Spiel/den Spielpartner)
- Auffälligkeiten im Wahrnehmungsbereich (keine angemessene Reaktion beim Sehen, Hören, Verstehen und Erkennen von Lernangeboten)
- Schwierigkeiten im Grob- und Feinmotorikbereich (keine altersgemäße Entwicklung)
Durch angeleitete Spiele und gezielte Angebote können die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bestimmten Auffälligkeiten und Problemen einzelner Kinder innerhalb der Gruppe entgegenwirken. Die Rücksprache mit den Eltern und deren Mithilfe ist wichtig, um die Kinder entsprechend fördern zu können. Je früher bestimmte Probleme der Kinder erkannt werden, umso leichter ist es, sie zu lösen.
Das Kind durchläuft in seiner Entwicklung mehrere aufeinander folgende Spielphasen (z. B. Fantasiespiel oder Rollenspiel), die alle ausgelebt werden müssen. Kinder, die nicht genug Gelegenheit zum Spielen haben, müssen auf grundlegende Erfahrungen verzichten, die sie für einen positiven weiteren Lebensweg benötigen.
Um sich zu bilden, genügt es nicht, dass das Kind den Lerninhalt passiv aufnimmt; es muss selbst handeln und kreativ sein.
Situationsorientierter Ansatz
Eine Richtlinie unserer Arbeit ist das Prinzip der Aktualität.
Die Kinder werden dort abgeholt, wo sie sich befinden, um sie möglichst effektiv zu stärken, zu fördern und zu fordern.
Spontane Anlässe sind Ausgangspunkte für Lernerfahrungen.
Die Bedürfnisse der Kinder werden von uns aufgegriffen und thematisiert. Es werden Situationen aufgegriffen, in denen das Bedürfnis des Kindes zu erkennen ist. Das Kind soll in seinem Handeln kompetenter werden und größere Selbstbestimmung erreichen.
Auch Situationen, die einfach Freude machen und Lernreize bieten, werden von uns aufgegriffen und vertieft.
Der äußere Rahmen unserer Arbeit wird durch zeitliche und räumliche Bedingungen beeinflusst. Die Vielfalt unserer Aktivitäten wird auf den Tagesplan abgestimmt, der u.a. durch ein gemeinsames Frühstück vorgegeben ist.
Kreativitätserziehung
Kreativität ist die Fähigkeit, im Denken flexibel zu sein und möglicherweise neue Wege zu gehen.
Die Kinder brauchen Raum, Zeit und Anregungen, um künstlerisch tätig zu werden. Sie sollen mit Interesse, Freude, Neugier und Spannung ans Werk gehen.
Das Angebot verschiedener Materialien wie Buntstifte, Aquarellstifte, Deckfarben, Pinsel, Schwämme, Kleister, Schere etc. und die gegebene Möglichkeit, diese Materialien einzusetzen und auszuprobieren, sind Voraussetzung für eigenständiges Umsetzen der Kreativität.
Wir bieten den Kindern die Möglichkeit zur Wahrnehmung, schärfen ihre Sinne durch Interaktion. Wir machen die Kinder auf Gerüche, Formen, Farben, Oberflächenbeschaffenheiten, Temperaturen, Konsistenzen und das Aussehen von Dingen aufmerksam.
Förderung der Kinder besteht für uns also nicht im Vorzeichnen und Korrigieren, sondern in der Förderung von Wahrnehmungsprozessen.
Angebote für Kinder mit Förderbedarf
Behinderte Kinder und Kinder, die von einer Behinderung bedroht sind, können im Kindergarten Eingliederungshilfe nach §§ 53ff des zwölften Sozialgesetzbuches in Form einer Einzelintegrationsmaßnahme bekommen.
Kinder, die in der deutschen Sprache Förderbedarf haben, insbesondere aber Kinder aus Familien, in denen überwiegend nicht deutsch gesprochen wird, können im Kindergarten an einer speziellen Sprachförderung teilnehmen, die ein- bis zweimal wöchentlich durch eine dafür ausgebildete Mitarbeiterin durchgeführt wird.
Kindeswohlgefährdung
Das Gesetz zur Weiterentwicklung und Verbesserung des Schutzes von Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein sieht in § 9 für jede Kindertagesstätte vor, ein Verfahren festzulegen, das bei ersten Anzeichen für eine Kindeswohlgefährdung eingeschlagen wird.
Auch für unsere Einrichtung wurde im Rahmen der Konzeptionsentwicklung und Qualitätssicherung ein solches Verfahren festgelegt.
Sollten innerhalb einer Gruppe Anzeichen von Kindeswohlgefährdung vorliegen, so gibt es auch in unserer Einrichtung einen vom Team und vom Träger festgelegten Weg, der – immer das Wohl des Kindes im Blick – vom gesamten Team verfolgt wird.
So werden die Anzeichen einer Kindeswohlgefährdung zunächst an die Leiterin weitergegeben und von der Leiterin dokumentiert.
Im Bedarfsfall werden gesammelte Beobachtungen an die zuständigen Fachkräfte des Jugendamtes weitergegeben.
In der Folge halten wir uns in der Vorgehensweise an die Empfehlungen des „Handbuches für Kindeswohlgefährdung“ (nähere Informationen bei der Leitung).
Nach diesem Handbuch richten wir uns in allen weiteren Fragen, wie z.B. Zuständigkeit der Fachkräfte / Ansprechpartner, Abschätzung des Gefährdungsrisikos u.a.m.
Da wir in unserer Einrichtung mit Gruppen à 16 Kindern arbeiten, sind wir an einem engen Kontakt zu den Eltern zu jeder Zeit sehr interessiert.
Das gesamte pädagogische Team verfolgt einmütig das Interesse, den Eltern intensive Hilfe und Beratung anzubieten und ist jederzeit darum bemüht, Entwicklungen, die dem Kindeswohl entgegenstehen umgehend aufzudecken, und diese – wenn möglich –, mit den Eltern im gemeinsamen Gespräch zu lösen. Gerne bieten wir Hilfestellung und Beratung aufgrund langjähriger Erfahrung an. Ebenso steht unser Team gern zur Verfügung, wenn es um die Herstellung des Kontaktes zu den Fachkräften des Jugendamtes (z. B. bei der Beantragung einer Familienhilfe), und damit um eine reale Unterstützung im Familienalltag, geht.
Prävention von sexuellem Missbrauch
Kinder erleben ihren Körper und seine Bedürfnisse spielerisch, spontan, neugierig und unbefangen. Hierbei geht es nicht um sexuelles Verhalten aus Erwachsenensicht, sondern um Geschlechterrollen, Erleben mit den Sinnen, Körpererleben, verlässliche Beziehungen, Identitätsfindung, sowie um Schamgefühl und Grenzen.
Wir möchten die Kinder altersgerecht in ihrer körperlichen und psychosexuellen Entwicklung begleiten und auch den Eltern vermitteln, dass eine entwicklungsentsprechende Sexualerziehung und –Aufklärung der beste Schutz vor sexuellen Missbrauch ist.
Die Kinder sollen wissen, dass sie und ihr Körper wichtig und wertvoll sind. Ein positives Selbstkonzept und ein aufmerksames Umfeld können Kinder schützen.
Wir vermitteln ihnen folgende Präventionsprinzipien:
- Mein Körper gehört mir.
- Meine Gefühle sind richtig!
- Ich kenne den Unterschied zwischen guten und schlechten Geheimnissen.
- Ich kann zwischen angenehmen, komischen und unangenehmen Berührungen unterscheiden.
- Ich darf Nein sagen!
- Ich kann mir Hilfe holen!
Beobachtung und Dokumentation
Die Grundlage für das erfolgreiche Arbeiten mit dem Kind ist die Beobachtung.
Kinder beobachten bedeutet, ihnen mit Aufmerksamkeit zu begegnen.
Beobachtung ermöglicht uns, die Kinder in ihrem Alltag kennenzulernen, ihre Bedürfnisse zu erfassen und Bereiche ausfindig zu machen, in denen sie Unterstützung brauchen.
Sie teilen sich uns durch ihre Kommunikation, durch den Ausdruck von Mimik und Gestik und durch ihre Handlungen mit:
- was wird gesprochen (gibt es Probleme, welche Überlegungen macht das Kind, welche Interessen hat das Kind)
- wie wird gesprochen (wie gehen die Kinder miteinander um)
- womit beschäftigt sich das Kind
- wo und mit wem hält es sich gern auf (mit wem spielt das Kind was, welche Reaktionen zeigt es, kann es sich an die Regeln halten)
Die Dokumentation dient dazu, Bildungsprozesse und Bildungswege festzuhalten. Sie zeigt die Entwicklung der Kinder und soll sie nachvollziehbar und verständlich machen.
Die Dokumentation ist hilfreich bei Elterngesprächen bzw. beim Austausch mit Dritten, d.h. z.B. beim Übergang in die Schule, bei eventueller Frühförderung o.ä. Dokumentation hilft, verschiedene Bereiche zu verstehen. Oftmals fügen sich einzelne Beobachtungen, die dokumentiert wurden, zu einem Gesamtbild.
Wir beobachten und dokumentieren die Entwicklungsschritte unserer Kinder gezielt und regelmäßig, um jedes Kind optimal bei seinen weiteren Bildungs- und Entwicklungsschritten fördern zu können.
Als Grundlage dient die Beobachtung der Selbst-, Sozial- sowie der Sach- und Methodenkompetenz (wie vorn benannt).
Im Einzelnen werden folgende Aspekte betrachtet:
- Sozialverhalten
- Emotionale Entwicklung
- Lernen (Kognitive Entwicklung)
- Sprachliche Entwicklung
- Kreativität
- Spielverhalten (Motivation)
- Körperliche Entwicklung (u.a. Fein- und Grobmotorik)
Die Eltern werden in Gesprächen über den Entwicklungsstand ihres Kindes informiert.
Wir reflektieren ebenso die gruppendynamischen Prozesse und die Entwicklung der Kinder in unseren Dienstbesprechungen und im Qualitätsmanagement.
Der Erinnerungssammler
Da Beobachten und Dokumentieren ein elementarer Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit ist, haben wir uns dazu entschieden, für jedes Kind einen Erinnerungssammler in Form eines Ordners anzulegen. In dem Ordner sammeln wir Bastelarbeiten und Bilder der Kinder. Unsere verschiedenen Feste und besondere Anlässe werden mit Fotos und kurzen Texten dokumentiert. Zu Beginn des Kindergartenjahres wird das Gewicht und die Größe des Kindes eingetragen, um so gemeinsam mit dem Kind das „Größer“ werden zu dokumentieren. Die Ordner stehen im Regal im Gruppenraum und können jederzeit von dem Kind angeschaut werden. Sie werden erst am letzten Kindergartentag mit nach Hause genommen. Eltern können sich die Erinnerungssammler gern gemeinsam mit den Kindern anschauen.
Vorteile für unsere Arbeit
Die Fähigkeiten der einzelnen Kinder werden bewusster wahrgenommen und verfolgt. Lernergebnisse und -fortschritte können dadurch aufgezeigt werden und es können spezielle Fördermaßnahmen festgelegt werden.
Die Erinnerungssammler helfen dabei, dem Lern- und Entwicklungsprozess jedes einzelnen Kindes Beachtung zu schenken. Sie dokumentieren den unverwechselbaren Weg der Entwicklung des Kindes während der Kindergartenzeit.
Evaluation
In regelmäßigen Dienstbesprechungen und QM-Sitzungen überdenken wir unsere Arbeit in Hinblick auf Effektivität und Qualität. Hierbei erarbeiten wir Leitfäden für unsere tägliche Arbeit, um noch qualitätsvoller, einheitlicher und transparenter zu sein.
Unter Zuhilfenahme der Dokumentation der Entwicklungsschritte unserer Kinder stellen wir fest, ob wir unsere Ziele erreicht haben und jedes Kind optimal gefördert wurde.
Elternabende und Elterngespräche helfen uns, die Bedürfnisse der Eltern zu erkennen und in unserer Arbeit zu berücksichtigen.
Dieses Konzept ist Grundlage unserer Arbeit.
Deshalb ist es uns wichtig, es jährlich auf seine Gültigkeit hin zu überprüfen und gegebenenfalls zu verändern und zu erweitern.
Beschwerden an die MitarbeiterInnen oder das Team
Eltern und Kinder können jederzeit Beschwerden mündlich, schriftlich, über die Elternvertreter oder den Vorstand an die Mitarbeiter herantragen.
Im Eingangsbereich hängt ein Briefkasten, in dem anonyme Beschwerden abgegeben werden können.
Diese Beschwerde wird aufgenommen.
Diese Beschwerde wird an den/die MitarbeiterIn oder das Team weitergegeben. Der/die MitarbeiterIn oder das Team bekommen die Möglichkeit ihre Sicht auf die Beschwerde darzustellen. In einem Gespräch werden Lösungen erarbeitet. In einem weiteren Gespräch werden die Lösungen den Eltern oder dem Kind vorgestellt. Nun wird versucht eine Lösung für alle zu finden.
Die Beschwerde wird schriftlich aufgenommen, alle Schritte und das Ergebnis werden schriftlich dokumentiert.
Beschwerden von Kindern an Kinder
Die Kinder haben jederzeit die Möglichkeit eine Beschwerde über ein oder mehrere Kinder abzugeben. Diese Beschwerde kann an Kinder, die Mitarbeiter oder die Eltern herangetragen werden.
Diese Beschwerde wird aufgenommen und mit allen Beteiligten das Gespräch gesucht. Im Gespräch werden alle beteiligten angehört. Gemeinsam wird eine Lösung für alle gefunden.
Beschwerden von MitarbeiterInnen
Die MitarbeiterInnen haben jederzeit die Möglichkeit eine Beschwerde an die Leitung, den Vorstand oder die Elternvertreter heranzutragen.
Diese Beschwerde wird aufgenommen und mit allen Beteiligten das Gespräch gesucht. Im Gespräch werden alle beteiligten angehört. Gemeinsam wird eine Lösung für alle gefunden.
Die Beschwerde wird schriftlich aufgenommen, alle Schritte und das Ergebnis werden schriftlich dokumentiert.